Einfache Erklärung einiger Begriffe aus den Erdwissenschaften:
Ablagerungsgesteine:
Durch Schwerkraft, Wind, Wasser, Eis, Lebewesen abgelagert: Bergsturz, Dünen, Kalke, Ton, Moränen, Fossilien
Breccie:
aus eckigen Gesteinsstücken zusammengesetztes Gestein
Erstarrungsgesteine:
Aus Schmelzen erstarrte Gesteine: Granit, Porphyr, Bimsstein
Fossil:
Versteinerte Pflanze oder Tier
Geographie:
Beschreibung der Erde, besonders der Erscheinungen an der Erdoberfläche
Geologie:
Lehre vom Aufbau und der Entstehung der Erde
Gestein:
Fester Körper zusammengesetzt aus gleichen oder verschiedenen Mineralien. (Marmor ein Mineral, Granit zusammengesetzt aus: Quarz, Feldspat und Glimmer)
Konglomerat:
Aus abgerundeten Bestandteilen zusammengesetztes Gestein (Flussschotter)
Kristall:
Natürlich gewachsener, von ebenen Flächen begrenzter Körper (sieht oft aus, als wären die Flächen geschliffen)
Mineral:
Chemisch einheitlich aufgebauter Stoff, meist als Kristall ausgebildet
Moräne:
Gletscherablagerung aus verschieden großen Bestandteilen regellos abgelagert
Petrologie:
Lehre von den Gesteinen
Die Minerale und Gesteine wurden in den Jahren 2006 bis 2009 gesammelt und werden laufend erweitert. Interessierte können sie nach vorheriger terminlicher Absprache auch in Sautens besichtigen.
Kontaktieren Sie: Herbert Stecher, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Hier können Sie sich die Sammlung anschauen:
Kalkspat (Calcit)
ist ein Carbonat CaCO3
Härte 3, farblos, weißlich oder schwach gefärbt. Braust in verdünnter Salzsäure stark auf. Calcit ist das formreichste Mineral und kommt häufig vor.
Fundort: Tschirgant
Tropfstein (Sinterkalk - Stalaktite)
Ein Stalaktit ist ein von der Decke hängender Tropfstein, der in Höhlen vorkommt. Sein Gegenstück ist der vom Boden aufwachsende Stalagmit. Wie alle Tropfsteinformationen entsteht der Stalaktit, wenn kohlensäurehaltiges Wasser in das Gestein eindringt, den Kalk löst und an der Decke eines Hohlraumes Calcit ablagert.
Fundort: Bergsturzgebiet Roppen
Strahlstein (Aktinolith)
Härte: 5 bis 6. Aktinolith ist ein sehr häufig vorkommendes und bekanntes, gesteinsbildendes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate, Gruppe Amphibole. Er kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt vor allem säulenförmige Kristalle, aber auch radialstrahlige oder körnige Aggregate in hellgrüner bis schwarzer Farbe.
Fundort: Umhausen
Granat (Almandin)
Ist ein eisenhaltiges Aluminiumsilikat, kristallisiert nach dem kubischen System als "Granatoeder" (Rhombendodekaeder). Härte: 6,5 bis 7,5. Granat ist ein häufiges gesteinbildendes Mineral. Beliebter Sammler und Schmuckstein.
Fundort: Obergurgl - Granatenkogel
Staurolith
Härte: 7 - 7,5. Staurolith ist ein Silikat, der im monoklinen Kristallsystem kristallisiert und überwiegend prismatische bis tafelige Kristalle entwickelt, aber auch körnige bis massige Aggregate in rotbrauner bis braunschwarze Farbe. Er ist ein typisches mineral unserer Glimmerschiefer
Fundort: Umhausen - Zwieselbachtal
Bleiglanz (Galenit)
Härte: 2,5. Hat eine sehr hohe Dichte (7,4 - 7,6) und zeichnet sich durch starken Metallglanz aus. Ist das häufigste Bleierz, kristallisiert kubisch und enthält oft verschiedene Silbererzminerale (z.B. Argentit, Freibergit).
Fundort: Umhausen, pegmatitisches Vorkommen.
Quarz
synkinetisch gewachsene Milchquarznadeln
Härte: 7. Ritzt Fensterglas. Quarz ist ein in zahlreichen Gesteinsarten als Hauptgemengeteil vorkommendes Mineral. Verschiedene Farbvarianten: farblos = Bleikristall, violett = Amethyst, rauchig = Rauchquarz, schwarz = Morion, gelb= Citrin, rosa = Rosenquarz, bläulich = Saphirquarz.
Fundort: vorderes Ötztal - Amberg
Hellglimmer (Muskovit)
ist ein Schichtsilikat. Glimmer ist ein wesentlicher Bestandteil vieler Gesteine (Granit, Gneis, Glimmerschiefer). Härte: 2,5. Muskovitkristalle werden aus einzelnen Schichten, die entlang einer kristallgraphischen richtung aufgestapelt sind, aufgebaut, daher sind sie sehr gut spaltbar. Es gibt bei uns auch Dunkelglimmer: Biotit (dunkelbraun bis schwarz) und Fuchsit (grün).
Fundort: Umhausen - Horlachtal
Andalusit
Härte: 7,5. Dichte: 3,1.
Bildet einfache, dicksäulige Kristalle mit nahezu quadratischem Querschnitt (rhombisch). Die Farbe kann sehr unterschiedlich sein, oberflächlich häufig verglimmert.
Fundort: Geigenkamm
Disthen (Cyanit)
Härte nach Richtung verschieden von 4 bis 7. Dichte 3,6 .
Die Kristalle sind meist linealartig und flachwellig gebogen, Disthen kristallisiert triklin.
Die Farbe ist vorwiegend blau mit hellen Streifen.
Fundort: Pollestal
Schörl
die stark eisenhaltige, schwarze Variante des Turmalin.
Ein Silikat mit sehr vielfältiger Zusammensetzung. Härte 7,5 Dichte 3,1. Kristallisiert trigonal, im Querschnitt bilden die kurzen Prismen oder Säulen gleichseitige Dreiecke, manchmal sind sie auch radialfasrig als "Turmalinsonnen" zu finden.
Fundort: Umhausen
Pyrit (Eisenkies)
Härte 6. Dichte 5,1.
Kristallisiert kubisch, als Würfel, aber auch körnig bis dicht oder radialstrahlig.
Seine Farbe ist meist goldgelb mit bunten Anlauffarben.
Pyrit kann sowohl im Kristallin als auch im Carbonat vorkommen.
Fundort: Rotmoostal
Brekzie
Die Komponenten sind überwiegend kantig.
Konglomerate entstehen durch Verfestigung von runden oft bunten Gesteinsstücken verschiedenster Herkunft. Sind die Gesteinsstücke kantig, so stammen sie aus Bergsturzmaterial oder Hangschutt, werden sie durch ein Bindemittel verfestigt, nennt man sie Brekzien.
Fundort: Imst Muttekopf
Granatamphibolit
Amphibolit: mittel- bis grobkörniges metamorphes Gestein, das hauptsächlich aus Hornblende und Plagioklas besteht. Auch Epidot, Biotit, Granat und Chlorit können enthalten sein. Amphibolite können geschiefert oder ungeschiefert sein. Sie sind in den Ötztaler Alpen immer wieder anzutreffen. Ein mächtiger Amphibolitzug quert bei Längenfeld das Ötztal.
Fundort: Ötztaler Ache
Köfelsit
Durch den Bergsturz von Köfels vor ca. 10.000 Jahren entstandenes Gestein. Besteht hauptsächlich aus Siliciumdioxid. Beim Herabgleiten der Gesteinsmassen entstand eine Reibungswärme von ca. 900 °C. Das Gestein ist an den Gleitflächen aufgeschmolzen und als "Bimsstein" erstarrt. Es handelt sich um sehr leichtes Gestein.
Fundort: Ötztaler Ache
Marmor
Durch intensive Umwandlung aus Kalkstein infolge großer Drücke und hoher Temperaturen entstanden. Ein metamorphes Gestein, das hauptsächlich aus Calcit (Kalkmarmor), seltener aus Dolomit (Dolomitmarmor) besteht. Marmorlagen sind für den Schneeberger Zug typische Gesteine, finden sich auch im Talschluss des Rotmoos- oder Gaisbergtales bei Obergurgl.
Fundort: Gaisbergtal bei Obergurgl
Onkolith
Das Gestein besteht aus rund geformten Algenkrusten (Onkoiden), die um einen Kern herum gewachsen sind. Das Flachmeer, weniger als 10 m Wassertiefe, ermöglichte durch Fotosynthese dieses Algenwachstum. Auch ein Muschelabdruck, eine Auster ist in der Nahaufnahme zu erkennen.
Fundort: Raibler Schichten, Mieminger Kette